Nachdem ich von meiner Weltreise Ende 2007 zurückggekehrt war, stand für mich fest, dass es 2008 zurück nach Afrika gehen sollte. Nelson Mandela hatte einst gesagt, dass sich die ganze Vielfalt der Erde in Südafrika wiederfindet, weshalb Südafrika für ihn das schönste Land der Erde ist. Dem wollte ich nachgehen und mich persönlich davon überzeugen und so begann für mich Mitte November das dreiwöchige Abenteuer Südafrika. Wieder ging es von Deutschland aus alleine los und wieder schloß ich mich vor Ort einer Tour an.
Die Reiseroute kann man sich bei Google Maps anschauen:
15.11. Kapstadt
Kapstadt - zum zweiten Mal also. Gestern Abend gegen 18:00 Uhr habe ich mich gleich nach Feierabend auf den Weg zum Flughafen gemacht. Um 21:00 Uhr startete das Flugzeug in Richtung Dubai, von wo es
nach einen kurzen Aufenthalt nach Kapstadt weiterging. Auch hier ging alles reibungslos, so dass ich nach 24 Stunden on tour zwar sehr müde, aber wenigstens pünktlich in der Ashanti Lodge einchecken
konnte.
Dort habe ich mir dann auch nur mein Bett gesucht, ein bisschen Smalltalk mit meinen französischen Mitbewohnern gehalten, lange und heiss geduscht und dann so gegen 22:00 Uhr geschlafen.
16.11. Hermanus
Dass Reisen nicht viel mit dem allgemeinen Verständnis von Urlaub zu tun hat, habe ich ja schon mehrfach erzählt. Anstelle von ausschlafen, ausgiebig frühstücken und relaxen, habe ich heute direkt
meinen ersten Ausflug unternommen. Um 9:00 Uhr wurde ich von Lisa, dem heutigen Guide, sowie meinen beiden Begleitern Nick aus England und Jeffery aus Holland, abgeholt. Ziel war Hermanus, welches
als Whale Watching Capital von Südafrika gilt und einer der besten Plätze auf der Welt ist, von wo Wale direkt von der Küste aus beobachtet werden können. Nach diversen Stopps für Smalltalks zum
kennenlernen und für Fotos sind wir gegen Mittag in Hermanus eingetroffen, haben eine Walbeobachtungsfahrt gebucht und sind erst einmal Mittagessen gegangen - natürlich fish & chips, was denn
sonst, wenn es auf Walsafari geht? Nachdem Essen hatten wir noch Gelegenheit ein wenig auf der Promenade zu bummeln und konnte von dort aus auch die ersten beiden Wale in der Bucht beobachten - die
größten Lebenwesen der Erde sind einfach beeindruckend.
Anschließend ging es aufs Boot - leider mussten wir zunächst parallel zur Küste fahren, d.h. die Wellen haben uns immer von der Seite getroffen, was sich nicht sonderlich positiv auf meinen Magen
ausgewirkt hat. Aber was soll es - der Anblick der Wale, auch wenn es nur eine handvoll war an diesem Tag, ließ dies alles vergessen...................
17.11. Kapstadt - Swellendam
Das Abenteuer Overlandtour Südafrika begann in aller Frühe vom Green Market Square ausgehend. Alle Mitreisenden waren mehr oder weniger pünktlich, so dass es nach einer kurzen Begrüßung durch Tarries
und Simba, unseren beiden Guides auf dieser Tour, in Swellendam ging. Allerdings nicht auf direktem Weg, denn nach einem ersten Shoppingstop zur Besorgung von Vorräten, ging es zunächst nach
Stellenbosch, wo wir neben einer Weinprobe auch ein Gepardenschutzprogramm besucht haben. Hier wird Tieren eine Heimat geboten, die aufgrund von Unfällen, Gefangenschaft etc. nicht mehr ausgewildert
werden können...............Von dort aus haben wir zu meiner Überraschung einen weiteren Stop eingelegt - und zwar in Hermanus zum Whale Watching - ehe es nach Swellendam ging, wo wir eigentlich am
Ufer eines Flusses unser erstes Camp beziehen wollten - eigentlich! Aufgrund eines schweren Unwetters in der Vorwoche war zu unser aller Entsetzen das komplette Camp nahezu unter Wasser bzw. von
einer Schlammsicht überdeckt, die das abfließende Wasser des Flusses hinterlassen hatte. Die Campbesitzer haben uns die Wasserstände gezeigt und wären wir ein paar Tage hier gewesen, hätten wir das
Camp wahrscheinlich nicht einmal gefunden. Immerhin konnte ein Gebäude mit WC und Duschen soweit wieder hergestellt werden, dass es zumindest heißes Wasser gab. Nach Sonnenuntergang wurde es nämlich
empfindlich kalt und es begann auch noch zu regnen. Nächte unter freiem Himmel in Afrika hatte ich anders in Erinnerung - von Afrikafeeling konnte noch keine Rede sein.
18.11. Swellendam - Oudtshoorn
Aufstehen um 6:30 Uhr - und dafür hat man auch noch bezahlt, aber so sieht der Alltag auf Reisen in Afrika aus. Im Laufe des Vormittags veränderte sich die Landschaft zusehends - je weiter wir nach
Osten kamen, desto weniger grün wurde die Landschaft - wir erreichten über z.T. abenteuerliche Straßen und spektakuläre Pässe die Landschaft der Kleinen Karoo, einer halbwüstenähnlichen Landschaft.
Gegen Mittag erreichten wir dann Oudtshoorn, das Straußen-Captial von Südafrika und wahrscheinlich auch der ganzen Welt. Vor dem obligatorischen Besuch einer Straußenfarm, wo uns alles über die
Geschichte und die kommerzielle Nutzung erzählt wurde, ging es aber zunächst zu den Höhlen in Cango. Eine Vielzahl verschiedener und bizarrer Formationen aus Felsen, Stalakmiten und Stalaktiten
können hier bestaunt werden.
Übrigens spielte das Wetter heute auch mit - ein traumhafte Tag, der am Nachmittag am Pool mit dem ein oder anderen Bier ein schönes Ende fand. Aber - ich konnte schon abends merken, dass ich trotz
eincremen ein bisschen zu viel Sonne abbekommen hatte...........
19.11. Oudtshoorn - Knysna
Da uns heute nur eine kurze Fahrt bevorstand, hatten wir die Gelegenheit für einen kurzen Zwischenstopp am Strand von Wilderness, eingebettet in den gleichnamigen Wilderness Nationalpark. Hier haben
wir es inzwischen nicht mehr mit dem kalten Atlantik zu tun, wie noch in Kapstadt und Hermanus, sondern mit dem indischen Ozean. Da wir uns aber immer recht westlich befinden, ist das Meer hier noch
nicht wirklich wärmer geworden.
Die Gegend hier am Strand und auch entlang der gesamten Gardenroute, passt nicht wirklich in das Bild, was man so allgemein von Afrika hat. Hier ist alles sehr europäisch geprägt, entlang der
Waterfront reiht sich ein exklusives Haus an das andere und man hat nicht unbedingt den Eindruck, dass man sich in Afrika befindet. Ich bin aber überzeugt, dass sich das noch ändern wird im Laufe der
Reise, auch wenn es mal interessant ist, diesen untypisch afrikanischen Teil kennenzulernen.
Gegen Mittag erreichten wir Knysna und nachdem wir unser Capm aufgeschlagen und zu Mittag gegessen hatten, ging es zur bekannten Knysna Lagune. Von dort aus ging es mit einer Fähre zu dem westlichen
der beiden Heads, die den Eingang zur Lagune bilden, wo es dann zu einer kleineren Wanderung durch ein Naturschutzgebiet ging. Von den zahlreichen Tieren, die dort leben, wie z.B. Luchs oder der
farbenfrohe Knysna Louri, haben wir leider keine gesehen, was vor allem aber an der Größe und Lautstärke der Gruppe lag.
Ein bisschen Nachhilfe in Sachen Natur gefällig? Ok....................
Die Knysna Lagune ist nur einer von drei Orten auf der Welt, an dem eine bestimmte Seepferdchenart vorkommt. Das besondere an Seepferdchen ist übrigens, dass hier das Männchen schwanger wird - und
das permanent und ein lebenlang, weshalb dieses Phänomen oft auch als die „Rache von Mutter Natur" den Männchen gegenüber bezeichnet wird.
20.11. Knysna - Tsitsikamma Nationalpark
Die kürzeste Tagesetappe der ganzen Tour führte uns gleichzeitig zu unserem letzten Stop entlang der Gardenroute. Aufgrund der geringen Entfernung wurden uns zwei Parks angeboten, die man alternativ
besuchen konnte. Zunächst ging es zum Knysna Elephant Park, wo die letzten Waldelefanten Südafrikas leben und von dort aus zum Monkeyland. Dieser Park beherbergt, wie der Name schon vermuten lässt,
eine Vielzahl unterschiedlicher Affenarten. Auf dem weiteren Weg nach Tsitsikamma passierten wir die Bluekrans Bridge, von der man den weltweit höchsten, besser gesagt den tiefsten, Bungysprung
machen kann. Allerdings wollte aus unserer Gruppe keiner so recht, so dass wir uns nicht lange aufgehalten haben und weiter ins Camp gefahren sind. Von hier ging es dann, wie auch schon am Tag zuvor
in Knysna, auf eine kleine Wanderung durch die Wälder am Rande des Nationalparks. Erstaunlich, welches Pflanzen hier wachsen, denn wenn ich es nicht besser wüsste, hätte bei mir der Eindruck
entstehen können, dass ich mich in Kanada oder Neuseeland befinden würde. Dieser Eindruck ließ mich zum ersten Mal verstehen, was Nelson Mandela wohl zu seinem berühmten Zitat getrieben haben könnte:
„For me South Africa ist he most beautiful country in the world because it ist he whole world in one country".
21.11. Tsitsikamma Nationalpark
Der erste „Nicht-Reisetag" heute - auch sehr angenehm und einige Leute nutzen das direkt aus und blieben ein bisschen länger im Zelt liegen. Nicht eine handvoll wanderungswilliger Leute, zu denen ich
natürlich auch zählte. Wir sind früh aufgestanden und haben uns dann von Simba in das Herz des Nationalparks fahren lassen - direkt ans Meer, von wo aus man zu verschiedenen Wanderungen aufbrechen
kann. Von 9:00 bis 15:00 Uhr sind wir, natürlich mit Pausen zum relaxen und essen, durch Wälder und entlang der Küste gewandert und waren dann doch recht müde, als wir die Bar am Centrum des
Nationalparks erreichten. Da wir aber noch auf den Rest unserer Gruppe warten mussten, die nur für einen kurzen Ausflug in den Park gekommen waren, genehmigten wir uns hier dann schon mal das ein
oder andere Bier............
Morgen verlassen wir dann die Gardenroute, d.h. die erste Etappe geht zu Ende. Ein paar steigen auch morgen in Port Elisabeth schon aus, davon kommen auch wieder ein paar neue dazu. Und dann geht es
auch das erste Mal auf Safari - im Addo Elephant Nationalpark..........endlich Afrikafeeling.
22.11. Tsitsikamma Nationalpark - Addo Elephant Nationalpark
Die Route des heutigen Tags: Ende der Gardenroute - Jeffreys Bay - Port Elisabeth - Addo.
Zunächst ging es die letzten Kilometer entlang der Gardenroute in das nicht weit entfernte Jeffreys Bay. Eigentlich ein kleiner, überschaubarer Ort mit einer netten Promenade entlang des Strands -
das besondere hier: Jeffreys Bay ist DER Surfertreffpunkt in Südafrika und 2-3 mal im Jahr treffen sich Surfer aus aller Welt hier. Dementsprechend gibt es hier auch viel Surfshops und der Grund für
unseren Stop hier galt dem Billabong-Outlet Shop. Mit vollen Taschen ging es dann entlang der Küste weiter nach Port Elisabeth, wo wir gegen Mittag ein paar Leute am Flughafen abgesetzt und in der
Innenstadt neue Leute eingesammelt haben. Hier kehrten wir der Küste dann den Rücken zu und begaben uns auf den Weg zum Addo Elephant Nationalpark, den wir am frühen Nachmittag erreichten. Nachdem
das Camp errichtet und wir ein kurzes Mittagessen zu uns genommen hatten, ging es auf die erste Safari dieser Tour. Die Landschaft in Addo ist sehr bergig und es gibt keine Savanne - dennoch
beherbergt dieser Park die Big 5, auch wenn die Wahrscheinlichkeit hier einen der seltenen Leoparden zu sehen sehr gering ist. Viele Sträucher und Büsche machen die Tierbeobachtungen zu einer
Herausforderung - und so macht es auch mehr Spass, als wenn die Tiere auf dem Präsentierteller serviert bekommt. Neben vielen Elefanten, denen der Park seinen Namen verdankt, und vielen Antilopen,
entdeckten wir einen alleine herumstreunenden Löwen sowie ein Hyäenenpaar mit Nachwuchs.
23.11. Addo Elephant Nationalpark - Hogsback
Ausschlafen in einem Nationalpark kann man im Prinzip vergessen - sobald die erste Dämmerung einsetzt machen die Vögel einen solchen Krach, dass man nicht mehr schlafen kann. So habe ich mich um 5
Uhr aus meinem Schlafsack gepellt und mich zum Beobachtungsposten im Camp begeben, von wo aus man ein Wasserloch überblicken kann. Leider ließ sich kein Tier blicken, lediglich das Heulen von
Schakalen konnte man in der Ferne hören. Gegen 6 Uhr sind wir dann zu einem weiteren „Game Drive" aufgebrochen - so nennt man Tierbeobachtungsfahrten hier. Highlight an diesem Morgen war ein
kapitaler Kudubock direkt neben der Straße mit seinen tollen, gewundenen Hörnern - vor allem aber ein Stau, den die Elephanten auf der Straße verursachten. Die Dickhäuter ließen sich von den Autos
nicht aus der Ruhe bringen. Und als sie endlich weiterzogen, reihten sich in den Verkehr auf der Straße ein, ehe sie dann im Busch verschwanden................
Voller Eindrücke von der ersten Safari dieser Tour ging es dann weiter in Richtung Berge. Gleichbedeutend mit einer deutlichen Verschlechterung der Straßen, die uns das ein oder andere Mal ordentlich
durchrüttelten. Leider spielte das Wetter in den Bergen heute überhaupt nicht mit. Die Wolken hingen tief, so dass wir so gut wie keine Aussicht hatten, dazu regnete es recht ordentlich und es war
überraschend kühl geworden. Als wir dann am späten Nachmittag unser Camp erreichten, entschieden sich dann auch alle Leute zu einem Upgrade, d.h. die Zelte blieben im Truck und stattdessen wurde in
Hostelmanier in Mehrbettzimmern übernachtet, die glücklicherweise nicht alle belegt waren. Die Bar macht auf den ersten Eindruck einen sehr gemütlichen Eindruck..................
24.11. Hogsback
Um 5 Uhr morgens wurde ich wach, weil mir die Sonne durch das Fenster ordentlich einheizte. Richtig - die Sonne. Die Wolken sind über Nacht verschwunden und ich war einfach überwältigt von der
Aussicht aus meinem Bett. Unser Zimmer war mit riesigen Panoramafenstern ausgestattet, mit Blick auf die über den Bergen aufgehende Sonne - einfach traumhaft. Nach und nach kam Leben in unserer
Gruppe und aufgrund des tollen Wetters nahm die ganze Gruppe an der auf dem Programm stehenden Wanderung durch die Wälder und Berge teil. Immer wieder erreichten wir über teils abenteuerliche Pfade
Wasserfälle, an denen wir kurz verweilten. Der Weg wurde allerdings länger, als die Karte angegeben hatte. Nach insgesamt 4 Stunden verließen wir die Wälder und nach einer weiteren Stunden waren wir
wieder zurück im Camp, wo das erste Bier bei sommerlichen Temperaturen richtig gut schmeckte................ Morgen steht die erste Grenzüberschreitung an. Wir werden Südafrika verlassen und für zwei
Tage dem Königreich Lesotho einen Besuch abstatten. Da es ein sehr langer Tag wird, vorrangig wegen schlechter werdenden Straßen, wird es morgen recht früh weitergehen.
25.11. Hogsback - Malealea (Lesotho)
Heute stand uns der erste richtig lange Tag im Truck bevor, was vor allem an den schlechten Straßen lag. Hinten in der letzten Reihe spürte man jedes einzelne Schlagloch und wurde ordentlich
durchgeschüttelt. Dennoch war es ein sehr interessanter Tag, denn die Landschaft veränderte sich mit nahezu jedem Kilometer zu dem Afrika, was man so sich vorstellt. Das Grün der Berge von Hogsback
wechselte zum savannentypischen gelb-braun, je nördlicher es ging. Die Grenze zu Lesotho, dem komplett von Südafrika umgebenen kleinen Land, passierten wir problemlos und erlebten nahezu einen
Kulturschock. Trotz der Nähe zu Südafrika ist Lesotho noch sehr traditionell, d.h. es gibt viele kleine Dörfer mit traditionellen Hütten und das Leben in den kleinen Städten ist hier genauso, wie ich
es vom „richtigen" Afrika von meiner ersten Reise in Erinnerung habe. Am späten Nachmittag erreichten wir bei traumhaften Wetter mit vielen Eindrücken dann unser Camp, mitten in den Bergen
gelegen.
26.11. Malealea
Der Tag stand uns heute weitestgehend zur freien Verfügung, erst am Nachmittag stand eine Tour durch das anliegende Dorf an. Mein Plan ein wenig länger zu schlafen und dann zu einer kleinen Wanderung
zu den in der Nähe liegenden Wasserfällen aufzubrechen, wurde von der Morgensonne durchkreuzt. Obwohl wir uns in einer Höhe von über 2.000 Meter befanden, brannte die Sonne so gnadenlos ab 6:00 Uhr
auf mein Zelt, so dass an Ausschlafen nicht zu denken war. Von der Wanderung kann ich eigentlich auch nicht viel berichten, es ging auf und ab und wir hatten einen traumhaften Tag - allerdings war es
auch sehr heiß. Auch die Dorftour mit Besuch der Schule war sehr interessant und kann nur schwer beschrieben werden - schaut Euch doch einfach die Bilder an, dann könnt Ihr Euch eigene Eindrücke
machen.
Was ich aber noch anmerken möchte zu Lesotho: die Leute hier führen ein sehr traditionelles Leben. Und bis zur Öffnung des Landes für den Tourismus funktionierte dieses Leben auch sehr gut. Mit
zunehmender Anzahl von Touristen mit Ihren Kameras, Uhren, anderer Kleidung, Schmuck etc. änderte sich auch das Bewusstsein der Bevölkerung und die Leute bekamen mehr und mehr das Gefühl, dass es
Ihnen mit Ihrer traditionellen Lebensweise doch nicht so gut geht. Das Land versuchte sich den westlichen Standards anzunähern, wobei die Schere zwischen Tradition und Modernität immer weiter
auseinander klaffte. Heute gilt Lesotho als ein sehr armes Land, dass umso mehr auf den Tourismus angewiesen ist.
27.11. Malealea - Royal Natal Nationalpark, Drakensberge
Der Campinhaber in Malealea hatte uns gestern Abend erzählt, dass sehr wahrscheinlich Regen aufziehen wird. Leider hatte er auch Recht damit, denn über Nacht wurde es nicht nur windig, auch die
ersten Wolken tauchten bei unserer Abfahrt auf. Die erste Hälfte des Tages fuhren wir durch viele kleine Dörfer in Lesotho und erreichten am Vormittag die vom Verkehr verstopfte Hauptstadt Maseru, wo
wir dann auch die Grenze passierten und zurück nach Südafrika kehrten. Leider verdichteten sich die Wolken zusehends, je weiter wir ins Gebirge fuhren und unser geplantes Mittagessen im Golden Gate
Nationalpark fiel leider ins Wasser. Also setzten wir unsere Fahrt durch auch bei Regen sehr beeindruckende Landschaft der Drakensberge fort und erreichten am frühen Nachmittag unser Camp vor den
Toren des Royal Natal Nationalparks. Ein Upgrade, welches sich viele von uns aufgrund des Wetters gewünscht hätten, war leider nicht möglich. Fast alle der kleinen Chalets waren aufgrund eines langen
Wochenendes in Südafrika ausgebucht. Immerhin blieb der Rest des Nachmittags mehr oder weniger trocken.........
28.11. Royal Natal Nationalpark
Leider setzte am Vorabend der Regen wieder ein und hielt bis in die Morgenstunden an. Es sah alles danach aus, als wenn der komplette Tag und die geplante Wanderung im wahrsten Sinne des Wortes ins
Wasser fallen würden. Kurz nach dem Frühstück aber hörte der Regen auf und wir beschlossen die Regenpause zu nutzen um zumindest für eine kleine Wanderung in den Nationalpark zu fahren. Zu unserem
Glück brach der Himmel zwischendurch sogar auf und wir beschlossen dann doch die große Wanderung von ca. 5 Stunden in Angriff zu nehmen. Was soll ich groß sagen - wir hatten echt Glück, die Sonne
zeigte sich sogar und trotz drückender Schwüle war es eine tolle Wanderung zu dem sogenannten Amphitheater mit seinen hohen Wasserfällen. Auf den Bilder könnt Ihr gut erkennen, warum hier von einem
Amphitheater gesprochen wird.
Ziemlich müde kamen wir dann zurück in unser Camp und nachdem wir alle geduscht und bereit für das Abendessen waren, setzte auch wieder der Regen ein............
29.11. Drakensberge - Durban
Einen recht unspektakulären Vormittag endete gegen Mittag in einer Shoppingmall vor den Toren von Durban, wo ich endlich dazu kam, die Rugby Shirts der Nationalmannschaft von Südafrika zu kaufen.
Leider erreichten wir Durban dadurch erst am Nachmittag - da es Samstag war, hatten die meisten Märkte leider schon geschlossen. Durban ist eine tolle Stadt, in der es sich lohnt, 2-3 Nächte zu
verbringen. Direkt am indischen Ozean gelegen mit vielen tollen Stränden, dazu eine buntgemischte Bevölkerung und dadurch eine große Vielfalt an Restaurants - dies sind nur ein paar Eigenschaften
dieser Metropole. Leider sind wir nur für eine Nacht hier..............heute Abend geht es dann in ein indisches Fischrestaurant, d.h. wir werden es uns heute mal gut gehen lassen. Gleichzeitig heißt
es aber auch wieder Abschied nehmen, denn Rob und Sone aus Holland verlassen uns hier, während wir andererseits auch wieder zwei neue Mädels aus Finnland begrüßen können.
30.11.2008 Durban - St. Lucia
Sonntags in aller Frühe loszufahren, bedeutet in einer Millionenstadt wie Durban nicht viel. Zwar waren die Malls und Geschäfte noch geschlossen, entlang der Straßen herrschte an Verkaufsständen und
kleineren Märkten jedoch schon jede Menge Betrieb. Auf unserem Weg nordöstlich entlang der Küste veränderte sich die Landschaft mal wieder dramatisch - Land- und Forstwirtschaft prägten das Bild, vor
allem unzählige Plantagen an Zitrusfrüchten flogen an den Fenstern unseres Trucks vorbei.
Kurz vor unserer Ankunft in St. Lucia gab es noch einen Zwischenstop bei einem Zulu-Dorf. Da dieses Dorf einen sehr touristischen und wenig authentischen Eindruck auf mich machte, habe ich mir eine
Führung erspart und mir stattdessen den anliegenden Reptilienpark angeschaut. Neben jeder Mengen Schlangen auch eine Vielzahl von Krokodilen, die wir hoffentlich in den nächsten Tagen auch in den
Nationalparks zu Gesicht bekommen werden. Nach der Mittagspause ging es dann weiter nach St. Lucia. Erneut durften wir uns über ein festes Dach über dem Kopf freuen - aus gutem Grund, wie sich später
bei Abendessen herausstellte. Doch dazu gleich mehr.
Den Nachmittag verbrachten wir mit einer einstündigen Bootsfahrt in der St. Lucia Mündung. Leider verhießen die dunklen Wolken nichts Gutes, dennoch wurde die Bootsfahrt nicht abgesagt. Lohnenswert
war die Fahrt allemal, denn neben sehr vielen Flusspferden gab es auch viele Seeadler zu bewundern. Allerdings stellt ein grauer Himmel - die Hobbyfotografen werden mir zustimmen - nicht gerade
ideale Lichtverhältnisse zur Verfügung.
Beim Abendessen erhielten wir dann das Briefing für den nächsten Tag - wecken um 3 Uhr morgens!!! Die meisten hielten es zunächst für einen Scherz - bis Tarries, unser Guide, erklärte, dass wir
bereits um 4 Uhr von Safari-Jeeps abgeholt und dann in Richtung Hluhluwe-Imfalozi zu einer halbtätigen Safari aufbrechen werden. Und da man ja nicht vorschlafen kann, versuchten wir es auch gar nicht
erst um 8 Uhr ins Bett zu gehen, sondern gingen stattdessen - man kann es sich bestimmt denken - voller Vorfreude auf den anstehenden Tag an die Bar.
01.12.2008 Hluhluwe-Imfalozi Nationalpark - St. Lucia - Mlilwane Wildlife Sanctuary
Schon mal versucht diesen Namen auszusprechen? Auf jeden Fall gilt dieser Nationalpark als kleiner Geheimtipp, da er bei weitem noch nicht so touristisch ist wie z.B. der Krüger Nationalpark.
Wie erwähnt wurden wir um 4 Uhr abgeholt und nachdem noch zwei weitere Touristen auf dem Weg „aufgegabelt" wurden, erreichten wir nach etwas mehr als einer Stunde im offenen und bitterkalten
Safari-Jeep die Tore des Hluhluwe-Imfalozi Parks. Und es ging auch gut los - innerhalb der ersten Stunde hatten wir mit Löwe, Nashorn, Büffel und Elefant vier der sogen. Big Five gesehen. Einen
Leoparden bekamen wir an diesem Tag jedoch nicht zu sehen - ich muss also weiter auf meinen ersten Leoparden warten.
Dennoch war dieser Tag fantastisch - das Wetter war wesentlich besser als am Vortag und wir haben jede Menge Tiere gesehen. Neben unzähligen Nashörnern - ich hatte bisher nur eine handvoll
Spitzmaulnashörner aus einiger Entfernung im Etosha Park in Namibia gesehen - und Elefanten unter anderem auch einen Geparden, der sich faul im Unterholz ausruhte. Knapp verpasst haben wir die Jagd
eines Löwenrudels auf eine kleine Gruppe Zebra, bei denen letztlich ein Junges gerissen wurde. Lediglich Augenzeugenberichte und das Rufen der Zebras nach ihrem Herdenmitglied gaben uns Hinweise auf
das Geschehene. Auch wenn es grausam anzusehen sein muss, so ist es letztlich ein ganz natürlicher Vorgang, den ich bisher leider noch nicht live erleben konnte.
Gegen Mittag brachen wir dann zurück nach St. Lucia auf, wo uns Simba, unser Fahrer, schon auf halber Strecke erwartete, um mit uns in Richtung Norden und in Richtung Swasiland weiterzureisen.
Wir erreichten das Mlilwane Wildlife Sanctuary im Herzen von Swasiland am späten Nachmittag. Anstelle von Camping bezogen wir kleine Hütten mit eigenem Bad, die ein bisschen den traditionellen Hütten
hier in Swasiland entsprechen sollen.
Zu unser aller Erstauen gibt es hier keinerlei Zäune, d.h. es ist völlig selbstverständlich, dass Zebras, allerlei Antilopenarten, Warzenschweine und sämtliches Kleingetier sich frei zwischen den
Hütten und der gesamten Anlage bewegen. Mensch und Tier friedlich nebeneinander - es geht. Fairerweise muss man aber sagen, dass es außer Krokodilen, die nur im Wasser jagen, keinerlei Raubtiere hier
gibt. Zwar soll es ein paar Leoparden und Luchse geben, die sich aber in den ein wenig weiter entfernten Bergen befinden und bisher nur 1-2 Mal gesichtet wurden.
02.12.2008 Mlilwane Wildlife Sanctuary
Über Nacht gab es einen kompletten Umschwung - die Wolken sind verschwunden und statt drückender Schwüle brannte die Sonne bereits am frühen Morgen mit gut 30° C auf uns herab. Nach dem Frühstück
stand ein Besuch eines traditionellen Swasi-Dorfes an. Die Mädels mussten sich alle einen Rock anziehen bzw. ein Tuch um die Hüften wickeln. Außerdem mussten alle ihre Schultern bedecken, sowie bei
Eintritt in das Dorf ihre Kopfbedeckung abnehmen - andere Länder, andere Sitten, denen man sich aber, nicht zuletzt als Dank für die Gastfreundschaft, gerne anpasst.
Das Dorf wurde von einer Frau mittleren Alters geführt - ein starker Charakter, der zugleich freundlich, aber auch bestimmend war. Zwar wirkte dieses Dorf sehr authentisch und die Menschen leben auch
tatsächlich hier, allerdings wurde uns das ein oder andere vorgeführt, was heute so nicht mehr angewendet oder durchgeführt wird. Spätestens als das erste Mal das Handy unserer Gastgeberin klingelte,
wurde allen klar, dass viele Traditionen nur noch in Ehren gehalten werden, im Alltag aber der Fortschritt auch hier seinen Einzug gehalten hat. Dies ist keineswegs verwerflich, man sollte sich als
Tourist aber auch nicht verblenden lassen.
Den Nachmittag hatten wir zu unserer freien Verfügung - angesichts sehr heißer Temperaturen verbrachten ihn den meisten dann auch am Pool - umgeben von den ganzen Tieren. Der Pool an sich war dann
jedoch umzäunt - zur Vermeidung, dass Tiere reinfallen und ertrinken, aber auch zur Vermeidung, dass sich Krokodile hier ansiedeln. Am späten Nachmittag, nachdem es ein wenig kühler geworden war,
sind wir dann zu dritt zu einer kleinen Fotosafari aufgebrochen - denn wo sonst kann man sich den Tieren zu Fuß so nähern? Zu unserem Glück konnten wir in dem See ein großes Krokodil entdecken,
welches sich an der Wasseroberfläche die Sonne auf den Rücken scheinen ließ..............die Flusspferde, die ich dagegen am Vorabend direkt am Ufer gesehen habe, ließen sich nicht blicken.
Morgen verlassen wir Swasiland dann wieder und machen uns auf zum Krüger Nationalpark. Hoffentlich klappt es dann endlich mit einem Leoparden.
03.12.2008 Mlilwane Wildlife Sancturay - Krüger Nationalpark
Um es kurz zu machen: wir waren gerade mal 5 Minuten im Krüger Park unterwegs, unser Fahrer fuhr gemächlich die Straße entlang, als ich ihn hechelnd hoch oben auf einer Akazie liegen sah - meinen
ersten Leoparden. Nicht weit von der Straße entfernt lag er im Baum, leidend unter der Mittagshitze und blickte genau in unsere Richtung. Ein tolles und beeindruckendes Tier, von dem ich nicht genug
bekommen konnte - und die anderen auch nicht. Gut 10 Minuten standen wir hier, ehe wir weiter in Richtung unseres ersten Camps fuhren. Für mich war alles klar - alles was jetzt noch kommen würde,
wäre reine Zugabe. Und es kam noch einiges auf uns zu, so viel sei gesagt.
Nachdem wir unsere Zelte aufgebaut und uns im Camp ein wenig umgeschaut und auf den Leoparden angestoßen hatten, meldete ich mich für eine zusätzliche Sonnenuntergangs-Safari im offenen Jeep an.
Während die anderen schon recht früh mit dem Truck zu einer weiteren Fahrt am Nachmittag aufbrachen, wartete ich auf die Abfahrt zu meiner Safari am Pool.
Die Fahrt dann war einfach fantastisch - und ich konnte die Big 5 komplettieren. Die Büffel waren zwar relativ weit weg, dafür waren die Nashörner und Elefanten umso näher. Die Löwen tummelten sich
nach Sonnenuntergang auf der aufgewärmten Straße und fühlten sich sichtlich gestört von uns. Innerhalb von nicht einmal 12 Stunden im Krüger Park habe ich also die Big 5 gesehen - unglaublich.
Auch morgen wird es wieder früh losgehen - wir haben gut 150 km vor uns. Bei einem Tempo von max. 50 km innerhalb des Parks wenigstens 3 Stunden, wobei man natürlich nur in den seltensten Fällen
wirklich mit dieser Geschwindigkeit fährt.
04.12.2008 - Krüger Nationalpark
Tag 2 im Krüger Park - ein ganzer Tag auf Safari. Ich könnte hier nun sehr weit ausholen, aber ich will mich kurz halten. Der Tag war sensationell - angefangen mit Löwen am Morgen, die während der
Nacht ein Gnu gerissen hatten und den Kadaver bewachten, bis hin zu zahlreichen Büffeln, Elefanten, Nashörnern und Antilopen. Unumstrittenes Highlight waren aber ohne Frage die Wildhunde, die
plötzlich vor uns auf der Straße auftauchten, eine bestimmte Stelle ausgiebig untersuchten und markierten und anschließend ebenso plötzlich wieder im Busch verschwanden. Wären wir nur 5 Minuten
später an dieser Stelle gewesen, wir hätten von all dem nichts mitbekommen.
Auch der Abend im Camp war klasse - nach meinen Berichten von gestern buchten heute viel mehr Leute die Sonnenuntergangs-Safari, und wurden auch belohnt mit vielen Tieren und einem tollen
Sonnenuntergang. Abends dann kamen die Hyänen ans Camp - dank Zaun kamen sie zwar nicht herein, aber ihre Rufe machten uns allen klar - das ist Afrika!
Ein kleiner Wermutstropfen - Blitze am Horizont deuteten auf einen erneuten Wetterumschwung hin.
05.12.2008 Krüger Nationalpark - Krüger Area und Panorama-Route
Mitten in der Nacht erreichte uns das Gewitter - und zwar mit Donnern und Blitzen, wie ich es noch nie erlebt habe. Der Himmel war taghell und die Donner ohrenbetäubend, und dann kann auch noch der
Regen dazu. Als mein Zelt anfing vor den Regenmassen zu kapitulieren, habe ich meine Sachen zusammengepackt und bin in den Truck gegangen - nach und nach kamen dann in mehr Leute in den Truck. Als es
hell wurde, haben wir unsere durchnässten Zelte nur kurz zusammengepackt, gefrühstückt und uns auf eine letzte Safari begeben. Aufgrund des Wetters gab es nicht mehr viel zu sehen, so dass wir recht
schnell die Tore des Nationalparks erreichten. Unser Unterkunft für die letzte Nacht war eine der privaten Lodges, die zusammen mit dem Krüger Park die sogen. Krüger Area bildet. Ein Gebiet für
Tiere, welches größer als Bayern ist. Bevor wir dorthin fuhren machten wir einen Zwischenstopp beim Maholoholo Wildlife Recreation Centre. Hier werden verletzte Tiere aufgepäppelt, aber auch Tiere
aufgenommen, die einst als Haustiere gehalten und dann aber zu groß und bequem wurden. Oder aber Tiere, die Farmern Probleme machten und die dann lebend gefangen wurden und für die nun ein Platz zum
auswildern gesucht wird. Der Führung hier war sehr interessant und informativ und z.T. aber auch ein wenig frustrierend.
Am Nachmittag brachen wir dann auch entgegen der vorgesehenen Reiseplanung schon zur Panorama-Route auf. Im Mittelpunkt der Panorama-Route steht der Blyde River Canyon. Entlang dieses Canyons, der
der drittgrößte der Welt ist nach dem Grand Canyon in den USA und dem Fish River Canyon in Namibia, gibt es zahlreiche, geologische Sehenswürdigkeiten. Drei davon standen auf unserer Liste, doch nur
eines davon konnten wir auch wirklich sehen. Die anderen beiden waren in dichtem Nebel versteckt - nicht zu ändern. Und da damit die Tour mehr oder weniger zu Ende war, wurden auf der Rückfahrt zur
Lodge die ersten Flaschen Bier geöffnet und auf einen grandiosen Urlaub angestoßen. Dass wir heute Abend ordentlich feiern werden, steht außer Frage. Da morgen nur noch die Fahrt nach Johannesburg
und dann auch schon der Heimflug anstehen, ist dies auch der letzte Tagesbericht von dieser Tour.
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